Der Anschlag

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Der Anschlag


Ein Mann, gehüllt in einen profanen dunkelbraunen Mantel. Nervös, umherblickend, suchend nach Beobachtern. Er drückt mit seiner Hand, das unter dem Gewand verborgene Sturmgewehr, flach an seinen Körper, um das Abbilden von Silhouetten zu vermeiden. Ein etwas fragender Blick zum Dach des auf der anderen Straßenseite liegenden Hauses. Es ist dunkel hier oben, obwohl das Fenster voll geöffnet ist. Diese Seite des Hauses wird von dem Doppelgestirn nicht angeleuchtet, auch wenn die Sonnen im Zenit stehen. Mehrere selbstgebaute Brandbomben stehen aufgereiht vor dem Fenster. Ein Mann, kniend vor dem Fensterbrett. Sein Blick ist streng und gerichtet. Man kann von hier aus genau erkennen wie die Passanten ihrem Alltag nachgehen. Ein strenger Blick in die Ferne, ein versteckter Wink nach Unten, ein Griff zum Schnellfeuergewehr, es geht los.

Ein Motorrad biegt langsam um die Ecke, gefolgt von einer schweren Limousine. Die Fenster des tiefschwarzen Fahrzeugs glänzen in der prallen Sonne. Das Auto schwebt fast lautlos vorwärts und kommt dabei immer näher.

Die Reflektion des Mantels in den getönten Scheiben des nun nur noch wenige Meter neben ihm fahrenden Fahrzeugs ließ seinen Blick hart und entschlossen werden. Er warf sein Gewand von den Schultern und ließ das großkalibrige Sturmgewehr zum Vorschein kommen. Er zielte genau auf seine Spiegelung im Fenster des Fahrers und drückte den Abzug. Eine Salve von Stahl-Keramikkerngeschossen prasselte auf die kugelsichere Scheibe und durchschnitt die schützenden Zentimeter wie Butter. Die Kugeln rissen handflächengroße Löcher in die Scheibe und Blut spritzte von Innen durch die Löcher. Das Fahrzeug blieb stehen. Er presste das Gewehr gegen die Schulter und fing an eine Salve nach der Anderen kreuz und quer auf das Fahrzeug abzugeben. Das Panzerglas splitterte großflächig bei jedem Einschlag ab und flog meterweit von dem Fahrzeug weg, um ein großes Loch zu hinterlassen. Auf der Gegenseite des Fahrzeugs, aufgescheucht durch das Kaliber der Waffe, rannten an ein Dutzend Bodyguards aus dem Fahrzeug. Sie waren in dunkle abzeichenlose Uniformen gekleidet und hatten kleine Schnellfeuerwaffen unter den Jacketts. Sie stellten sich hinter das Fahrzeug und erwiderten das Feuer. Kaum waren alle ausgestiegen ging eine gezielte Salve aus dem hoch liegendem Dachfenster auf die Köpfe der Beschützer nieder. Der unerwartete Angriff kostete fast der Hälfte der Männer das Leben. Das Motorrad machte während dessen eine komplette Drehung und raste auf den Erstschützen zu. Eine Drehung des Attentäters und drei Einzelschüsse lösten das Problem. Der erste Schuss traf die Frontglasplatte des Motorrads, welche augenblicklich in tausend Teile zersprang. Der zweite Schuss durchschlug den Motorblock und blieb tief in der Maschine stecken. Der dritte Schuss traf den Helm. Ein faustgrosses Einschlagsloch im Visier, eine Fontaine aus Knochen und Blut, welche am Hinterkopf austrat.Das Motorrad lenkte in einer engen Kurve zur Seite, um mit einem lautem quietschen gegen eine Parkbank zu prallen.

Eine Brandbombe fiel genau in das nun geöffnete Dachfenster der Limousine, wo zwei der Verbliebenen Deckung vor den Kugeln des Dachschützen suchten und das Feuer erwiderten. Flammenzungen schlugen meterweit aus den Einschusslöchern des Fahrzeugs und aus der Dachluke. Eine zweite landete nur wenige Meter vor dem Fahrzeug und zwang die panisch Fliehenden in eine andere Richtung. Das Sturmgewehr donnerte und richtete seine Kraft auf die nun rennenden Männer. Ihre ungeschützten Körper wurden gnadenlos durchsiebt. Die Projektile rasten, kaum abgebremst von den durchschossenen Körpern, in das dahinter stehende Haus und sprengten große Teile der Fassade ab. Der aufgewirbelte Putz bildete eine Wolke, welche sich langsam über die Szenerie legte. Der Dachschütze verließ seinen Platz, rannte über die Strasse auf den noch immer feuernden Angreifer zu und hastete an ihm wortlos vorbei. Dieser liess das sperrige und vor Überhitzung dampfende Gewehr auf den Boden fallen, löste die Schulterklammern der angeschossenen kugelsicheren Weste, welche wie ein Stein neben das Gewehr fiel und eilte hinterher.